Ob in Wanderschuhen oder mit dem Rad: Der Naturpark Obere Donau im Süden Baden-Württembergs lohnt, entdeckt zu werden. Auf einer Länge von rund 80 Kilometern zieht sich die Donau durch den Naturpark. Besonders imposant ist es am Donaudurchbruch: Der zweitlängste Fluss Europas bricht sich hier seinen Weg durch das Kalkgebirge der schwäbischen Alb.
Der Anfang der 1980er Jahre gegründete Naturpark ist einer von insgesamt sieben Naturparks in Baden-Württemberg. „Der Naturpark Obere Donau ist eine der schönsten und beeindruckendsten Landschaften Süddeutschlands.“ So das schwärmerische Urteil der Werbeflyer und Tourismus-Webseiten. Spontan entschlossen wir uns Anfang Oktober, dem auf den Grund zu gehen und die Obere Donau zu erkunden.
Donau-Radwanderweg
Ideal wäre es gewesen, den Naturpark vom Fahrradsattel aus zu erkunden. Schließlich führt der Donau-Radwanderweg bis Passau auch durch die Obere Donau und ihre Landkreise Tuttlingen, Sigmaringen, Zollernalb und Biberach.
Ein weiteres Plus ist der Naturpark-Express. Dessen Züge halten auf ihrer Fahrt durchs Donautal an insgesamt 22 Bahnhöfen und haben im Fahrrad-Waggon Platz für über 100 Fahrräder.
Unterwegs auf den Donauwellen
Da wir nur wenig Zeit hatten, ging es nicht auf eine mehrtägige Radtour sondern stattdessen in die Wanderschuhe. Bei rund 3.500 km Wanderwegen fiel die Entscheidung für eine Tour gar nicht so leicht. Wer eine gemütliche Halb- oder Ganztagestour plant, dem seien die „Donauwellen“ ans Herz gelegt. Wir entschieden uns für die 12,5 km lange Eichfelsen-Panorama-Tour ab Beuron.
Schwäbische Hausmannskost im Naturpark Obere Donau
Abends gab es noch einen kurzen Donau-Spaziergang rund um den Ort Gutenstein. Zur Stärkung empfiehlt sich in der Region natürlich schwäbische Hausmannskost.
Etwas teurer, aber sehr lecker war es in der Donauperle in Gutenstein. Das Restaurant ist schon etwas in die Jahre gekommen, aber das zuvorkommende Personal und das leckere Essen machten das wieder wett!
Am zweiten Tag, der zugleich schon unser Rückreise-Tag war, sollte es dann früh morgens noch einmal auf Genusswandertour gehen: Die Donaufelsentour mit Knopfmacher- und Stiegelesfels war uns besonders empfohlen worden. Die längste der „Donauwellen“ hätte noch einmal mit vielen bekannten und auch weniger bekannten Aussichtsfelsen auf uns gewartet.
Doch das Wetter spielte nicht mit: Bei Regen, Wind und 7 Grad Außentemperatur verstauten wir die Wanderschuhe im Auto und fuhren gen Sigmaringen.
Zwischenstopp im Städtchen Sigmaringen
Als wir uns dem Städtchen an der Donau näherten, sahen wir sie schon von weitem: Imposant trohnt Schloss Sigmaringen über der Stadt. Im 16. Jahrhundert machten die Hohenzollern Sigmaringen zur fürstlichen Residenz.
Ein Besuch des Schlosses ist auch heute noch ein „Must-See“!
In der Tourist Info deckten wir uns darüber hinaus mit einem Stadtplan für einen historischen Rundgang ein.
So ausgestattet, erkundeten wir die überschaubare, aber idyllische Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern.
Stärkung in der Hofkonditorei
Zur Stärkung ging es ins historische Café Seelos, das seit 150 Jahren seinen Platz in der Sigmaringer Innenstadt hat. Direkt unterhalb der Burg gelegen, lassen wir uns leckere Kuchen und einen Kaffee schmecken.
Als besondere Spezialität der Hofkonditorei gilt die Zollern-Torte. Deren Verzehr sparen wir uns für das nächste Mal auf. Denn eins ist klar:
Sicher werden wir wieder kommen zum Wandern oder Radfahren in den Naturpark Obere Donau!
Fazit: Eine tolle, nicht zu überlaufene Urlaubsregion im südlichen Baden-Württemberg. Zu Supermarkt und Co muss man allerdings häufiger längere Strecken fahren. Mit Rad, zu Fuß oder auch auf dem Kanu gibt es allerlei zu entdecken. Auch Bodensee und Schwarzwald sind in weniger als eine Stunde zu erreichen.
Mehr Infos:
Beitrag Genusswandern zum Eichfelsen-Panorama auf nordlicht unterwegs
Webseite des Naturparks Obere Donau
Webseite des Restaurants Donauperle in Gutenstein
Webseite der Stadt Sigmaringen
Webseite des Café Seelos in Sigmaringen
Reisezeit: Anfang Oktober